Richtiges Lernen lernen

Lernen ist nicht immer einfach, denn neben Problemen wie einer oftmals fehlenden Motivation tauchen hier auch Fragen auf, wie etwa: Wann lerne ich am besten? Wie kann ich den Lernstoff besser behalten? Sind Pausen file0002037593574notwendig, wenn ich doch durchlernen kann? Doch Lernen im Fernstudium kann mit den folgenden Tipps durchaus gelernt werden.

  1. Ein gut koordinierter Lernplan hilft
  2. Wie motiviert man sich selbst?
  3. Der Zeitpunkt: wann man am besten lernt
  4. Vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis
  5. Lernen am Tag vor der Prüfung: ja oder nein?
  6. Lernpausen einlegen oder doch lieber durchlernen?
  7. Sport einschränken?
  8. Lernhilfe Eselsbrücken: hilfreich oder Zeitverschwendung?
  9. Nützliche Helfer: Karteikarten
  10. Die geeignete Lern-Umgebung
  11. Wichtig: ausreichend Schlaf
  12. Die Angst vor der Prüfung minimieren

Ein gut koordinierter Lernplan hilft

Zu Beginn des Fernstudiums sind die Teilnehmer in der Regel noch voller Enthusiasmus und beginnen sofort mit dem erstbesten Lernheft. Der Lerneifer ist zwar nichts Schlechtes, dennoch bietet es sich an, diesen etwas einzuteilen, denn das nächste Lerntief kommt bestimmt. Hier empfiehlt sich die Erstellung eines Lernplans. Dieser sollte folgende Punkte enthalten:

  • Wann wird gelernt (Tage mit Uhrzeitangabe)?
  • Was wird an einem Tag gelernt beziehungsweise welcher Lernstoff soll durchgegangen werden?
  • Tägliche Pausen einteilen
  • Wichtig: Freizeit einplanen, diese macht nicht nur den Kopf frei, sondern schafft ebenfalls das Gefühl, nicht nur für Arbeit und Fernstudium zu leben.

file000786402730Dabei sollte man jede erfolgreich absolvierte Lerneinheit abhaken. Auf diese Weise sieht man, was bereits geschafft wurde und denkt nicht nur darüber nach, wie weit es noch bis zum Ende des Lehrgangs ist. Ein Lernplan, der nach und nach abgehakt wird, ist somit gleichzeitig auch eine Motivationshilfe, denn es wird auf einen Blick erkannt, dass man vorankommt. Allerdings sollte beim Erstellen des Lernplans darauf geachtet werden, dass die täglichen Lerneinheiten nicht zu „vollgestopft“ werden. Eine realistische Zeiteinteilung ist wichtig, denn sonst stellt sich schnell Unmut ein, wenn die festgesteckten und/oder gar zu hoch angesetzten Ziele nicht erreicht werden. Die Vor- und Nachteile eines Lernplans lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Pro Kontra
  • übersichtliche Zeiteinteilung
  • gute Möglichkeit, um das Lernen in den täglichen Ablauf zu involvieren; das Lernen „geht nicht unter“
  • es kann genau geplant werden
  • es kann das Gefühl aufkommen, dass nur noch nach Plan gelebt wird
  • wer zu viel verschiebt, steht später vor einem zeitlichen Defizit.
  • der Lernplan wird unter Umständen zu voll „gestopft“, sodass die gesetzten Ziele nicht oder nur unzureichenden erreicht werden

Wie motiviert man sich selbst?

Ein Fernstudium dauert in der Regel mehrere Monate. Je nachdem, welcher Fernkurs ausgewählt wurde, kann diese Zeit kürzer oder eben auch länger andauern. Fakt ist jedoch, dass man sich während der kompletten Dauer des Fernstudiums zumeist immer wieder erneut motivieren muss, um weiterzumachen. Hier kann eine Belohnung sehr hilfreich sein. Wie die Belohnung genau ausfällt, das bleibt natürlich jedem Selbst überlassen. Zum Beispiel kann man sich für folgende „Motivatoren“ entscheiden:

  • Ein neues Buch
  • Ein neues Bekleidungsstück
  • Kaffee trinken im Café, mit der besten Freundin
  • Restaurantbesuch
  • Eine etwas teurere Schokoladentafel oder Pralinenschachtel
  • Ein Ausflug

Allerdings muss man hier konsequent sein, damit die Belohnung ihren Anreiz behält beziehungsweise ihre Wirkung entfaltet. Aufgrund dessen sollte die Belohnung nur dann erfolgen, wenn das Lernziel auch tatsächlich erreicht wurde,.

Tipp: Als kleine Anregung ist es auch möglich, sich zu Beginn der Lern-Einheit den Wecker zu stellen. Dieser klingelt dann, wenn das Ende des täglichen Lernens erreicht wurde. Ziel ist es, fertig zu werden, bevor sich der Wecker meldet. Diese Vorgehensweise kann zum Beispiel auch dabei helfen, um dem Trödeln vorzubeugen.

Der Zeitpunkt: wann man am besten lernt

Er ist nicht immer leicht zu finden: der Zeitpunkt, wann am besten gelernt wird. Rein vom Biorhythmus her gesehen, bringt es die Menschheit im Laufe von einem Tag auf zwei Leistungshochs. Diese treten am Vormittag sowie am späten Nachmittag ein. Somit würden sich diese Zeiten natürlich optimal zum Lernen eignen. Dem stehen normalerweise jedoch andere Tätigkeiten gegenüber, wie etwa das Arbeiten. Die meisten Teilnehmer eines Fernkurses arbeiten von morgens bis am späten Nachmittag oder abends. Dennoch muss man nicht automatisch zu Zeiten eines absoluten Lerntiefs zu Tat schreiten. Hilfreich ist es, wenn man sich aufschreibt, wann man sich persönlich motiviert, fit, konzentriert und leistungsfähig fühlt. Schließlich kann das, dem Biorhythmus zum Trotz, individuell variieren. So lernt manch einer beispielsweise am besten nachts, während ein anderer Teilnehmer sich doch lieber gleich nach der Arbeit an seine Lernhefte setzt. Wenn man den Aufschrieb einige Zeit fortführt, wird schnell die persönliche Leistungskurve sichtbar. Diese sollten dann im Idealfall zum Lernen genutzt werden. Immerhin ist es während der Phasen von hoher Konzentration wesentlich einfacher, neues Unterrichtsmaterial zu erlernen. Die Zeiten, zu denen sich ein Leistungstief bemerkbar macht, werden entweder für Pausen beziehungsweise Freizeit genutzt oder es wird etwas bereits Gelerntes wiederholt.

Vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis

Um wirklich effektiv zu lernen, ist es wichtig, nicht nur das Kurzzeit-, sondern vor allem das Langzeitgedächtnis zu nutzen Denn was sich nur im file5201266529088Kurzzeitgedächtnis befindet, ist in der Regel – wie die Bezeichnung bereits andeutet – nur kurzzeitig abrufbar. Bei einem Fernkurs ist es jedoch notwendig, dass man das Gelernten nicht nur für eine kurze, sondern für eine lange Zeit behält. Aufgrund dessen sollte der Lernstoff am besten mehrmals wiederholt werden. Das kommt zwar vielen Teilnehmern zunächst etwas langweilig vor aber dafür wird auch recht schnell bemerkt, dass sich diese Arbeit lohnt. Damit der gelernte Stoff in das Langzeitgedächtnis gelangt, ist es nämlich nicht nur darauf an, wie lange man etwas lernt, sondern auch, wie oft es wiederholt wird.

Lernen am Tag vor der Prüfung: ja oder nein?

Viele Kursteilnehmer setzen sich nehmen sich am Tag vor der Prüfung hin und lernen neues beziehungsweise nicht komplett verstandenes Unterrichtsmaterial. Hiervon ist jedoch dringend abzuraten. Denn normalerweise bringt das sogenannte „Last-Minute-Lernen“ kaum mehr etwas. Im Allgemeinen wird hier von wissenschaftlicher Sicht davon ausgegangen, dass dabei das Gehirn mit einer großen Anzahl an Informationen regelrecht zugeschüttet wird. Die Folge davon: Es hat kaum die Zeit diese ganzen Details und Informationen zu verarbeiten und festzusetzen. Somit sollte man am Tag vor der Prüfung am besten wirklich mit dem Lernmaterial fertig sein. Wer jedoch zu aufgeregt ist und/oder doch noch etwas tun möchte, für denjenigen empfiehlt sich eine kurze Wiederholung des Gelernten und das Durchgehen von beispielsweise wichtigen Zahlen und Schlagwörtern oder Definitionen.

Tipp: Am Tag vor der Prüfung bietet es sich ebenfalls an, etwas zu entspannen, auszuruhen und abzuschalten, wie etwa durch das Lesen eines interessanten Buches. Das lenkt von der Nervosität ab.

Lernpausen einlegen oder doch lieber durchlernen?

Wer sich einmal hinsetzt, um zu lernen, der will zumeist viel Stoff in der gesetzten Zeit schaffen. Pausen sind oftmals schlichtweg nicht vorgesehen. So wird hier oftmals gedacht, das Pausen einem die Zeit wegnehmen, in der man doch eigentlich lernen könnte. Doch in Breaktimediesem Gedankengang liegt jedoch ein gewichtiger Fehler. Denn wenn das menschliche Gehirn stundenlang das Gleiche oder zumindest einen sehr ähnlichen Stoff lernen soll, dann schaltet es ganz automatisch irgendwann einfach ab. Es ist sozusagen „zu voll“ und kann dementsprechend keine neuen Informationen mehr aufnehmen. Deswegen sind regelmäßige Lernpausen sehr wichtig. Hier bietet es sich an, in regelmäßigen Zeitabständen eine Pause von circa zehn bis 20 Minuten einzulegen. Allerdings sollte diese Zeit nicht etwa mit Fernsehen oder Ähnlichem verbracht werden. Viel besser ist es, die Pausen für ein kleines Schläfchen zu nutzen. Auf diese Weise entspannt man sich nicht nur, sondern es wird auch gleichzeitig Kraft gesammelt.

Tipp: Wer befürchtet, dass sich das kleine Schläfchen zu einem ausgedehnten Mittagsschlaf ausweitet, der kann sich vorbeugend auch den Wecker stellen. Damit ist sicher, dass man nicht aus Versehen die nächste Lerneinheit verschläft.

Sport einschränken?

Wer viel lernt, der schränkt sich oftmals in irgendeinem oder auch in mehreren Bereichen ein, um ausreichend Zeit zum Lernen zu haben. So wird zum Beispiel auf eine sportliche Betätigung verzichtet, um sich dafür den Studienheften zu widmen. Dabei wird vergessen, dass Sport zum Lernen dazugehört. Denn durch die Bewegung baut der Körper Stresshormone ab. Doch das war noch nicht alles, denn es werden ebenfalls sogenannte „Gute-Laune-Hormone“, wie zum Beispiel Endorphine ausgeschüttet und das Gehirn wird besser durchblutet. Dadurch steigert sich die Konzentrationsfähigkeit. Außerdem wird durch den Sport der Botenstoff Dopamin in Aktion gerufen. Der Stoff koordiniert nicht nur die Bewegungen des Körpers, sondern er aktiviert auch das Arbeitsgedächtnis. Das wiederum kommt dem Lernen für das Fernstudium natürlich zur zugute. Somit sollte der Sport keinesfalls komplett von der Wochenliste gestrichen werden.

Lernhilfe Eselsbrücken: hilfreich oder Zeitverschwendung?

Die meisten kennen sie bereits aus ihrer Grundschulzeit: Eselsbrücken. Was der eine als ideale Lernmöglichkeit ansieht, ist für den anderen unter Umständen eine reine Zeitverschwendung. Dennoch sollten die Eselsbrücken nicht einfach abgetan werden. Denn wer sich eine solche Brücke baut, der setzt sich ganz automatisch auch intensiv mit dem jeweiligen Thema auseinander. Das wiederum verstärkt auf einfache Weise den Lerneffekt. Dazu kommt, dass sich in der Prüfungssituation die Eselsbrücken und somit auch die dahinterliegenden Informationen recht leicht abrufen lassen. Das gilt zum Beispiel vor allem für:

  • Zahlen
  • Namenslisten
  • Schwierige Sachverhalte

Allerdings muss man beim Bauen von Eselsbrücken natürlich darauf aufpassen, dass der Inhalt stimmt und dass diese leicht zu merken sind.

Nützliche Helfer: Karteikarten

Ideale Helfer für das Lernen zwischendurch sind Karteikarten. Im Format eines Kartenspiels, als Beispiel, lassen sich auf der Vorderseite die unterschiedlichsten Fragen und auf der Rückseite die Antworten ablesen. So ist es einfach und schnell möglich, etwas Unbenanntauswendig zu lernen, auch wenn man niemanden hat, der einen abfragt. Ob in der Bahn oder in der Wartehalle: Karteikarten sind klein, leicht transportierbar und einfach zum Lernen. Müssen beispielsweise Symbole oder Ähnliches auswendig gelernt werden, dann bietet es sich an, diese vorne auf die Karteikarten zu zeichnen und hinten folgen die jeweiligen Erklärungen. Dabei gilt generell: Bilder bleiben wesentlich besser im Gedächtnis haften als Texte. Beim Lernen mit Karteikarten haben sich auch folgende Tipps als hilfreich erwiesen:

  • Für jedes Thema einen anderen Karteikarten-Stapel bilden.
  • Karteikarten immer mit dem betreffenden Thema beschriften, damit nichts durcheinander kommt.
  • Karteikarten nummerieren.

Die geeignete Lern-Umgebung

Zum richtigen Lernen gehört aber auch die richtige Umgebung. Im Idealfall handelt es sich hier um einen ruhigen Ort, der aufgeräumt ist und ausreichend Platz zum Lernen bietet. Ebenso sollten die notwendigen Arbeitsmaterialien griffbereit sein. Ist es beispielsweise notwendig, im Internet zu recherchieren, dann muss der Computer oder das Tablet ebenfalls in der Nähe sein. Wer Sprachaufnahmen aufnimmt, muss besonders darauf achten, dass sich keine störenden Hintergrundgeräusche einstellen, wie etwa der Lärm von der Baustelle vor dem Haus oder das Gezwitscher des eigenen Wellensittichs. Bei der Wahl der geeigneten Lern-Umgebung gilt es jedoch auch, individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen. Hier gibt es zwischen den Teilnehmern eines Fernstudiums ganz unterschiedliche Orte, an denen am liebsten gelernt wird. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Garten beziehungsweise Balkon oder Terrasse
  • Sofa
  • Am Schreibtisch
  • In der Bibliothek
  • Am Küchentisch

Generell sollten natürlich jegliche Störungen ferngehalten werden, damit ein effektives Lernen möglich ist. Dazu gehört zum Beispiel auch, dass nicht dort gelernt wird, wo viel Trubel und Hektik herrschen.

Wichtig: ausreichend Schlaf

Um richtig zu lernen ist jedoch auch ausreichend Schlaf notwendig. Denn während des Schlafs gelangen die gelernten Informationen vom Kurzzeit- in das Langzeitgedächtnis. Hier ist es beispielsweise auch hilfreich, kurz vor dem Zubettgehen beziehungsweise vor dem Einschlafen noch einmal kurz das vorher Gelernte durchzusehen.

Die Angst vor der Prüfung minimieren

Um die Angst vor den Einsendeaufgaben und/oder der Abschlussprüfung zu minimieren, bietet es sich an, beispielsweise einen Familienangehörigen oder Freund zu bitten, das Gelernte abzuhören. Hilfreich ist hier zumeist auch der Online-Campus, den die meisten Fernschulen anbieten. Dort ist es möglich, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, zu diskutieren, Sachverhalte nachzufragen und sich bei Bedarf helfen zu lassen. Eine gute Vorbereitung sowie das umgesetzte richtige Lernen sind ebenfalls wertvolle Helfer gegen die Angst vor der Prüfung.