Förderung durch BAföG im Fernstudium
Zum Teil fallen die Studiengebühren bei den Anbietern von Fernstudiengängen sehr hoch aus, eine Leistung aus eigener Tasche ist dabei nicht immer möglich. Und auch nicht immer können die Eltern zur Seite springen, um finanzielle Unterstützung zu leisten. Doch im Rahmen des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (BAföG) besteht auch innerhalb des Fernstudiums die Möglichkeit, sich mit den entsprechenden Leistungen finanziell fördern zu lassen, um damit etwa Studiengebühren, Lernmaterialien oder auch die Aufenthalte bei Präsenzseminaren finanzieren zu können.
Ob man BAföG-berechtigt ist, hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab, so wird neben dem eigenen Einkommen auch das Einkommen der Eltern bei der Ermittlung der Förderungsberechtigung und -höhe berücksichtigt.
Generelles zum BAföG im Fernstudium
Ganz generell ist ein Fernstudium ebenso förderungsberechtigt wie ein Präsenzstudium, sofern es sich dabei um ein akademisches Fernstudium handelt, mit dem ein Hochschulabschluss angestrebt wird. Bei Master Studiengängen ist dabei nicht per Se eine Förderung möglich, da sie in vielen Fällen als Zweitstudium erachtet werden.
Wichtig: Fernstudium in Vollzeit
Als Voraussetzung für eine Förderungsfähigkeit mittels BAföG fordern die Behörden jedoch meist, dass das Fernstudium in Vollzeit absolviert wird. Ursache dafür ist zum einen, dass es keine einheitliche Definition für die erbrachten Stundenzahlen in einem Teilzeitstudium gibt. Wer etwa hier nur 5 Stunden pro Woche aufwendet, würde im Falle eines BAföG-Bezugs gegebenenfalls gegenüber Vollzeit-Fernstudenten bevorteilt werden. Zudem besteht eine weitere Problematik darin, dass die Behörden davon ausgehen, dass mit einem Teilzeit-Fernstudium ausreichend Zeit bleibt, um Job und Studium miteinander zu vereinbaren und beide parallel zu bestreiten. Mit den Einkünften entfällt dann jedoch meist wiederum eine BAföG-Berechtigung. Insgesamt kann also gesagt werden, dass die Chancen für Fernstudenten, BAföG zu beziehen, dann besonders gut stehen, wenn sie ihr Fernstudium in Vollzeit absolvieren.
Nichtsdestotrotz lohnt sich das Aufsuchen eines Studentenwerks oder des Amts für Ausbildungsförderung vor Ort. Die Mitarbeiter dort beraten über Möglichkeiten und sind auch beim Ausfüllen eines BAföG-Antrags behilflich.
Wie gestalten sich praktische Übungen im Fernstudium?
Es gibt einige Fernstudiengänge, bei denen auch praktische Inhalte und Fertigkeiten/Fähigkeiten vermittelt werden sollten. Doch wie soll das funktionieren, wenn kein Prof. oder Dozent vor den Studenten steht und sie in einem Tutorium oder einer Übung anleitet? Was, wenn man sich selbst an die praktischen Übungen macht, sie aber falsch einstudiert? Natürlich gibt es auch im Fernstudium verschiedene Wege und Möglichkeiten, praktische Fertigkeiten zu erlernen – und das ganz ohne Fehler.
1. Übungsaufgaben
Ein Bestandteil von im Grunde jedem Fernstudium – unabhängig vom Grad der praktischen Orientierung – sind Übungsaufgaben, die regelmäßig eingereicht werden müssen und mit denen der Leistungsstand in der Theorie und Praxis abgefragt wird.
2. E-Learning
E-Learning Angebote sind ebenfalls bei nahezu jeder Fernschule heute Gang und Gäbe. In Online-Tutorials und Videos kann man sich bestimmte Abläufe ansehen und sie selbst einüben. Zudem kann man über diese Plattformen sehr schnell in Kontakt zu anderen Studenten sowie zu den Dozenten treten, die ein Feedback zur eigenen Vorgehensweise abgeben können.
3. Workshops und Präsenzseminare
Gerade in praktisch orientierten Fernstudiengängen werden viele Präsenzseminare und Workshops angeboten, bei denen man verschiedene Praktiken, Handgriffe und Abläufe in der Gruppe und im direkten Diskurs mit den Dozenten einüben kann. Solche Seminare vermitteln Wissen in Theorie und Praxis meist sehr kompakt und intensiv.
Einige Fächer können nicht als Fernstudium angeboten werden
Tatsächlich ist gerade der praktische Aspekt aber auch ein Grund dafür, warum einige Fächer einfach nicht als Fernstudium angeboten werden können, weil die praktischen Inhalte zu umfangreich sind und eine permanente Leistungskontrolle erforderlich ist. Beispiele für solche Fächer findet man vor allem in der Medizin, aber auch in der (Bildenden) Kunst oder in einem Studium der Musik, in dem etwa ein sehr hoher Anteil an praktischem Unterricht direkt am Instrument oder im Ensemble erforderlich ist.
Ist das Fernstudium ein Beziehungskiller? So unterstützt man den Partner!
„Schatz, ich möchte studieren!“ – Normalerweise sollte ein solcher Satz für Freude in einer Beziehung sorgen, schließlich hat einer der Partner gerade den Wunsch geäußert, sich weiterbilden zu wollen. Dennoch kann solch ein Vorhaben, bzw. ein Fernstudium an sich, eine Belastung für eine Beziehung sein, da viel Freizeit für das Erarbeiten der Inhalte aufgebracht werden muss. Zeit zum Kuscheln bleibt dabei nicht mehr viel – damit das Fernstudium und die Beziehung ein voller Erfolg werden können, sollten jedoch bewusste Partner-Zeiten eingelegt werden. Mit unseren Tipps funktionierts bestens – im Studium und Zuhause:
Vor dem Fernstudium
- Integrieren Sie Ihren Partner in Ihre Fernstudien-Pläne, erklären Sie, warum die Weiterbildung zum Beispiel für den Job wichtig ist
- Bitten Sie um Unterstützung
- Klären Sie die Finanzierung des Fernstudiums gegebenenfalls auch als Paar ab – vor allem dann, wenn Ersparnisse, die zum Beispiel für eine Renovierung angespart worden sind, herhalten müssen
- Nehmen Sie Ihren Partner ernst, denken Sie über Einwände oder Gedankenanstöße, die er oder sie vorbringt, in Ruhe nach und arbeiten Sie gegebenenfalls gemeinsam an Lösungsansätzen
- Haben Sie Kinder? Dann klären Sie unbedingt auch Erziehungsfragen – vielleicht muss der Partner mehr Aufgaben in diesem Bereich übernehmen als zuvor – ist er/sie dazu bereit?
- Ihr Partner möchte sich ebenfalls weiterbilden? Wunderbar – Nehmen Sie gemeinsam ein Fernstudium auf und planen Sie gemeinsame Lernzeiten ein, das gegenseitige Verständnis wird mit dieser Aufgabe wachsen.
Während des Fernstudiums
- Planen Sie bewusst Partner-/Familienzeit in Ihren neuen, straffen Zeitplan ein. Pausen sind wichtig, damit das Erlernte „sacken“ kann. Verbringen Sie diese Pausen mit Ihrem Partner – er wird es Ihnen danken. Oder wie wäre es mit einem Tag pro Woche, an dem man sich gar nicht dem Fernstudium, sondern nur gemeinsamen Aktivitäten widmet. Und so unromantisch es klingt: Dem Partner und der Beziehung sollte ganz bewusst Zeit eingeräumt werden.
- Achten Sie auf die Bedürfnisse des Partners – Zieht er/sie sich zurück? Sprechen Sie ihn/sie darauf an!
- Nutzen Sie die gemeinsame Zeit nicht ausschließlich dazu, um von Lerninhalten zu sprechen – natürlich darf das Fernstudium thematisiert werden, aber die gemeinsame Zeit sollte auch dazu genutzt werden, um zu erfahren, wie der Partner sich fühlt und um eben Zeit miteinander zu verbringen.
Fernstudium vs. Fernlehrgang – Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Das Angebot an Fernstudiengängen ist extrem groß – und für jeden Geschmack, jeden Weiterbildungswunsch und jede Interessenneigung kann der passende Kurs gefunden werden, egal, ob es sich dabei um ein MBA Fernstudium oder einen Fernkurs zum Thema Malen handelt.
Doch Fernstudium ist nicht gleich Fernstudium, wenngleich die Bezeichnung häufig für alle Weiterbildungsmaßnahmen verwendet wird, die man im Selbststudium absolvieren kann. Wir klären auf, worin die Unterschiede – und worin auch Gemeinsamkeiten liegen.
Die Unterschiede
Die Bezeichnung „Fernkurs“ bezieht sich auf verschiedene Arten von Weiterbildungen, sowohl im privaten – und Hobby- als auch im beruflichen Bereich. Entscheidend dabei ist, dass mit einem solchen Fernkurs und dessen Abschluss kein akademischer Grad erreicht wird. In den meisten Fällen schließt er mit einem Zertifikat des jeweiligen Anbieters ab, gegebenenfalls können dabei auch beruflich qualifizierende Abschlüsse, wie etwa der staatlich anerkannte Betriebswirt, Fachwirte oder auch IHK-Zertifikate erlangt werden.
Private Weiterbildungsmaßnahmen dienen hingegen vielmehr der Förderung von Kreativität oder der Vermittlung von speziellen Kenntnissen, etwa zur Erziehung, die jedoch nicht zur Ausübung eines entsprechenden Berufs qualifizieren. Fernkurse kommen häufig, vor allem im Bereich der privaten Weiterbildung, ohne Präsenzphasen aus.
Um ein echtes Fernstudium handelt es sich hingegen, wenn die Aus- oder Weiterbildung darauf abzielt, auch einen akademischen Grad zu erlangen, wie etwa einen Bachelor, einen Master, ein Diplom oder auch einen Master of Business Administration (MBA).
Diese Studiengänge kommen selten ohne Präsenzphasen aus und erfordern eine bestimmte Vorbildung. Im Vergleich zu den Fernkursen muss hier immer ein (Fach-)Abitur oder ein Meister-Titel mitgebracht werden. Je nach angestrebtem Anschluss können auch ein abgeschlossenes Erststudium und/oder eine mehrjährige Berufserfahrung erforderlich sein.
Die Gemeinsamkeiten
Die entscheidende Gemeinsamkeit zwischen Fernkurs und Fernstudium besteht in erster Linie in der Art des Lernens. Die Fernstudenten erhalten Studienhefte, die sie eigenständig erarbeiten müssen.
Zusätzlich können sie mittlerweile in fast allen Fällen auch auf einen OnlineCampus zugreifen, um etwa online Studienaufgaben einzusenden, Inhalte zu erarbeiten oder auch um sich mit Dozenten und anderen Fernstudenten auszutauschen.