Lernen 2.0 – Die neusten Lernmethoden im Fernstudium
Im Fernstudium dreht sich alles um das selbstbestimmte Lernen. Die Organisation und die Planung des eigenenStudiums fällt dank den Möglichkeiten es Web 2.0 heute besonders leicht. In kürzester Zeit haben sich die verschiedensten Formen und Portale herausgebildet, die alle ein unterschiedliches Maß an Möglichkeiten des Lernens und der Studienorganisation bieten. Jede Fernschule setzt hierbei auf ihr eigenes Konzept und bietet Inhalte und Funktionen in unterschiedlichen Formen an.
Ein Internetportal für Studierende gibt es mittlerweile aber an jedem Institut. Die Bereitstellung der Portale und Plattformen ist in der Regel in den Kosten des Studiums inbegriffen. Für viele Institute ist das eigene Onlineportal mittlerweile die wichtigste Säule des eigenen Studienprogramms. Durch das virtuelle Lernen soll das Fernstudium leichter werden. Aber welche Möglichkeiten gibt es?
- Was ist neu im Fernstudium?
- Blended Learning – die perfekte Kombination
- Moocs – Massive Open Online Course
- E-Learning und Online Campus
- Apps – Moblies Studium
Was ist neu im Fernstudium?
Das Fernstudium ist eine relativ neue Art des Studiums und wurde daher immer schon von den technischen Möglichkeiten begleitet. Nach dem Bologna-Prozess hat sich das Fernstudium aber immer mehr durchgesetzt und die virtuellen Möglichkeiten haben sich weiter entwickelt. Zu Beginn der Ära des Fernstudiums wurden Prüfungsleistungen durch postalisches Einsenden der Aufgaben erbracht.
Viele Institute bieten diesen Service heute noch an, dennoch sollte man damit warten, Briefmarken zu kaufen. Auch der Kontakt und das Einsenden von Aufgaben per E-Mail ist schon seit einiger Zeit möglich, aber auch das ist mittlerweile nicht mehr nötig. Die Fernschulen bieten ihren Studenten nun eigene Online-Portale an, auf denen man sein gesamtes Studium jederzeit im Blick hat. Auch hier gibt es einige Besonderheiten und Unterschiede, die im Folgenden zusammengefasst werden sollen.
Tipp: Bei der Auswahl eines passenden Instituts sollte man in jedem Fall auch die Online-Angebote in die Überlegungen mit einbeziehen. Verlässliche Aussagen über die Qualitäten der verschiedenen Systeme bieten meistens Bewertungen von aktuellen Studenten und Alumni. Aufgrund des aktuellen Aufbaus vieler Fernstudiengänge ist es außerdem von Vorteil, wenn man sich bereits mit Online-Portalen, sozialen Netzwerken und ihrer Funktionsweise auskennt.
Blended Learning – die perfekte Kombination
Blended Learning bedeutet übersetzt integriertes oder vermischtes Lernen. Im Grunde genommen handelt es sich um ein Lernkonzept, welches Präsenzveranstaltungen mit E-Learning verknüpft. Im Fernstudium bedeutet dies meist konkret, dass mehrmals im Semester (zu arbeitnehmerfreundlicher Zeit) Präsenzveranstaltungen stattfinden, die den im E-Learning selbst erlernten Stoff vertiefen und konkretisieren. Das Ziel ist es, Effektivität und Flexibilität des Eigenstudiums mit der sozialen Interaktion der Face-to-Face Kommunikation zu verbinden, um ein optimales Lernumfeld zu schaffen. Die Kombination soll die Nachteile eines Fernstudiums ausgleichen, ohne die Vorteile eines selbstbestimmten Lernens zu minimieren. Lernmethoden, Medien und theoretische Ausrichtung des Fernstudiums werden hier neu kombiniert um ein noch effizienteres und zielgerichteteres Lernen zu ermöglichen. Alle Teile des Blended Learning sind optimal aufeinander abgestimmt und greifen im Studienablauf ineinander.
Moocs – Massive Open Online Course
Moocs oder auch Massive Open Online Course sind eine noch sehr junge Form des Fernstudiums und nicht ganz unumstritten. Es handelt sich um Onlinekurse auf akademischem Niveau, welche an festgelegten Terminen über mehrere Wochen stattfinden. Die Teilnahme ist kostenlos und in der Regel gibt es keine Zulassungsvoraussetzungen. Professoren halten in 10 bis 30-minütigen Videomitschnitten Vorlesungen, oft werden auch Skripte oder Literaturempfehlungen zur Verfügung gestellt. Der Inhalt wird in Multiple Choise Tests oder sogenannten Quizzes abgefragt. Ziel der Moocs soll es sein, kostenlose Bildung für alle zu ermöglichen. Es gibt zwei Modelle:
- cMoocs: aktive Beteiligung, Austausch in Sozialen Netzwerken, Curriculum, Seminar oder Übungen
- xMoocs: klassische Vorlesung, kleine Tests, reiner Wissenserwerb
- Blended Moocs: Online-Kurs mit Präsenzveranstaltungen
In den USA sind Moocs ein regelrechter Hype. In Deutschland sind sie dagegen noch relativ unbekannt. Mooc-Anbieter sind unter anderem Iversity, OpenCourseWorld oder openHPI. Das Problem bei Moocs: hier kann kein Abschluss erworben werden. Auch anrechnen kann man sich die Kurse für ein Studium nicht. Die Kurse können nur als reine Wissensaneignung dienen und/oder eine Ergänzung zum Lernplan des Fernstudiums sein.
E-Learning und Online Campus
Der Online Campus ist für viele Fernstudenten das virtuelle Klassenzimmer. Von zu Hause aus können sich hier Studenten des Studienganges persönlich austauschen, ohne zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort zusammen zu sein. Foren und Chaträume werden auch von den Lehrenden benutzt und bieten Möglichkeiten für Rückfragen oder komplette Seminare. Viele Institute bieten auch auf diversen Sozialen Netzwerken Sprechstunden an und stellen hierüber auch eine Vielzahl an Informationen zur Verfügung. Diese Plattformen bieten natürlich ebenfalls eine zusätzliche Möglichkeit des Austausches mit Kommilitonen.
Videostreams und Webinare sind zusätzliche Vorlesungen, die online von Dozenten gehalten werden und die Präsenzveranstaltungen ersetzen. Auf den E-Learning Portalen der Anbieter können außerdem Skripte und Handouts heruntergeladen werden. Über das Portal können der Studienverlauf und die Noten im Auge behalten werden. Zudem gibt es die Möglichkeit Aufgaben hochzuladen und Prüfungen zu absolvieren. Diese Portale sind also wirklich der virtuelle Campus für jeden Fernstudenten. Alle Zugangsdaten erhalten die Studenten meistens direkt nach der Anmeldung um das ganze Studium sofort online organisieren zu können.
Vorteile des E-Learnings:
- Flexibles Lernen und Zeiteinteilung
- Direkte Ansprechpartner ohne vor Ort zu sein
- Ständiger Überblick über Termine und Leistungen
- Ortsunabhänige Abrufbarkeit
Apps – Moblies Studium
Das Smartphone ist schon längst zum ständigen Begleiter geworden. Das Leben lässt sich ebenfalls schon weitgehend mobil organisieren. Apps gibt es für jede Art von Service und immer mehr Online-Angebote richten sich auf mobile Benutzung ein. Darum ist es nicht verwunderlich, dass auch die Fernschulen ihre virtuellen Angebote ebenfalls mobil anbieten. Applikations können auch beim Lernen unterstützen. Über die Apps können mobil Übungsaufgaben gelöst werden, über eine Chatfunktion kann man sich mit Professoren und Kommilitonen austauschen. Praktisch ist ebenfalls, dass Stundenpläne, Modulhandbücher und Noten jederzeit abgerufen werden können.
Ziel der Apps ist es, den Studenten die Möglichkeit zu geben alle Inhalte ihres Studiums jederzeit und überall abrufen zu können. Gerade im Fernstudium ist es besonders wichtig, dass die Möglichkeit besteht, jedes Zeitfenster optimal ausnutzen zu können. Mit der passenden App ist dies definitiv möglich. Noch bieten nicht alle Fernschulen eine eigene App für ihre Studenten an, dies ist allerdings nur eine Frage der Zeit.