Tipps für Fernstudenten mit körperlicher Einschränkung
Für Menschen mit körperlicher Einschränkung kann das Studium an einer Präsenzhochschule vielerlei Hürden bergen, die das Studium sogar zu einer Unmöglichkeit werden lassen können. Nicht barrierefreie Gebäude und Hörsäle, die mit einem Rollstuhl quasi nicht erreicht werden können, oder auch mangelhaftes Equipment, dass es blinden oder tauben Menschen nahezu unmöglich macht, die Inhalte erarbeiten zu können, sind dabei nur die Kernprobleme. Etliche Fernhochschulen sind da tatsächlich besser ausgerüstet, als Präsenz-Universitäten und -FHs. Wir verraten, wie Menschen mit körperlicher Einschränkung ein Fernstudium erleichtert wird – und nennen beispielhaft einige Anbieter.
Fernstudium mit Gehbehinderung
Einer Fernstudium wird in Großteilen von zu Hause aus absolviert, hin und wieder kann es jedoch auch zu Pflicht-Präsenzveranstaltungen teilzunehmen. Um Menschen mit einer Gehbehinderung die Teilnahme an solchen Seminaren zu erleichtern, bieten viele Fernschulen jedoch verschiedene Serviceleistungen, dazu zählen unter anderem:
- barrierefreie Seminarräume und ggf. barrierefreie Unterkünfte bei mehrtägigen Veranstaltungen
- ausgewiesene Parkplätze
- Betreuung/Hilfe vor Ort durch spezielles Personal
- Fahrdienst zu den Räumlichkeiten der Präsenzveranstaltungen
- Preisnachlässe
Zu den Fernschulen, die einen oder mehrere dieser Services bieten, zählen unter anderem die FU Hagen, die APOLLON Hochschule und die SGD.
Fernstudium für blinde Menschen
Für blinde Fernstudenten bieten einige Fernschulen andere Services an, zu denen unter anderem die folgenden zählen:
- Studienassistenten
- Unterlagen in Punktschrift
- Verlängerung der Bearbeitungszeit bei einer Klausur
- Fahrservices
- Vorlesbare PDF-Dateien mit Studieninhalten
Geboten wird mindestens eine der erwähnten Leistungen von der Freien Journalistenschule, der FU Hagen oder auch dem BTB (Bildungswerk für therapeutische Berufe).
Fernstudium für taube Menschen
Taubstumme Fernstudenten können z.B. an der FU Hagen, der SGD oder der APOLLON Hochschule auf mindestens eine der folgenden Dienstleistungen zugreifen:
- Gebärden-Dolmetscher
- Virtuelle Kurse
- Längere Bearbeitungszeiten in Klausuren
- Online Studienmaterial
Weitere Informationen zu den jeweiligen Möglichkeiten erteilen die Hochschulen gerne auf Anfrage.
Was man aus dem Fernstudium in den Job mitnehmen kann
In einem Fernstudium sehen viele Angestellte die Möglichkeit, den Jobturbo noch einmal einzulegen und so richtig durchzustarten. Ein neu erlangter Abschluss so wie etliche neue Skills sollen Karrierechancen eröffnen, von denen man vorher nur zu träumen gewagt hat. Tatsächlich schreiben viele Personaler (ehemalige) Fernstudenten ganz besondere Fähig- und Fertigkeiten zu, die über die reinen Inhalte der Studienhefte deutlich hinaus gehen. Andererseits kann ein Fernstudium jedoch auch den ein oder anderen Nachteil mit Hinblick auf eine spätere Karriere bergen. Wir klären auf:
Vorteile von Fernstudenten für den Job
Wer ein Fernstudium erfolgreich absolvieren will, der muss eine Vielzahl von Eigenschaften bringen, die Personaler sehr schätzen. Sie müssen etwa flexibel, diszipliniert und gut organisiert sein. Menschen, die ein Fernstudium abgeschlossen haben, gelingt es meist sehr gut, Strukturen zu erkennen und selbst zu schaffen, um so effizienter zum Ziel zu gelangen. Zudem verfügen sie über Durchhaltevermögen und die Bereitschaft, überdurchschnittlich viel – und zwar auch zu außergewöhnlichen Zeiten – zu arbeiten, um ihr Ziel zu erreichen. Das alles sind Eigenschaften, die Personaler bei ihren Mitarbeitern sehr schätzen und die für Einsatzbereitschaft und großes Engagement sprechen, das dem zukünftigen Arbeitgeber entgegengebracht wird.
Nachteile von Fernstudenten für den Job
Allerdings muss auch gesagt werden, dass Fernstudenten häufig daran gewöhnt sind, für sich selbst zu arbeiten. Das spricht zwar für Eigenverantwortung, kann aber auch als mangelnde Teamfähigkeit ausgelegt werden. Deshalb sollte man im Fernstudium bereits darauf achten, Lerngruppen zu bilden, um sich selbst an das Arbeiten im Team zu gewöhnen. Zudem sollte man selbst darauf achten, dass die Bereitschaft viel zu arbeiten nicht in eine falsche Richtung gedrängt wird. Sonst besteht die Gefahr, dass man sich selbst regelmäßig am Wochenende im Büro wiederfindet, um unbezahlte Überstunden zu leisten. Hier gilt es also die Balance zu wahren.