Lernen mit Karteikarten
Wissenschaftler, die das Lernen an sich sowie die Verankerung gelernter Inhalte im Gedächtnis erforschen, sind sich schon länger darüber einig, dass das Lernen mit Karteikarten zu den erfolgreichsten Lernmethoden überhaupt gehört. Vor allem wenn es darum geht, sich ein möglichst präzises Detailwissen anzueignen sowie die Möglichkeit zu behalten, die Informationen stetig überarbeiten, ergänzen und aktualisieren zu können, hat sich das Kartensystem sehr bewährt. Und das sind dich wichtigsten Grundlagen zum Lernen mit Karteikarten:
Das Format
Als geeignete Größe für die Karten haben sich solche im Format DIN A6 oder DIN A7 herausgestellt, sie sind kompakt, bieten aber dennoch ausreichen Platz für die wichtigsten Stichpunkte. Wer die Karten zum Erschließen komplexerer Inhalte nutzen möchte, sollte eher auf ein A6- oder gar A5-Format setzen, zum Lernen von Vokabeln hingegen reichen DIN A7 große Karteikarten völlig aus.
Darüber hinaus benötigt man einen Kasten, in dem die Karten ordentlich sortiert aufbewahrt werden können. Statt eines Karteikastens kann hier auch ein Pappkarton in passender Größe, ein Schuhkarton oder ähnliches genutzt werden.
Der Aufbau
Für den Aufbau einer jeden Karteikarte gilt: Oben steht eine Überschrift oder ein Stichpunkt, mit dem der Inhalt der jeweiligen Karte eindeutig identifiziert – und schnell gefunden werden kann. In den Zeilen darunter sollte man sich pro Karte maximal 3 Punkte in Stichworten notieren.
Alternativ dazu kann auf der Vorderseite eine Frage notiert werden, mit deren Hilfe der Wissensstand zum jeweiligen Stichpunkt abgefragt werden kann. Auf der Rückseite wird die Antwort notiert.
Wiederholen mit Karteikarten
Nach dem Anfertigen der Karten wandern diese zunächst einmal in den dafür vorgesehene Kasten. Beim Wiederholen der Inhalte haben sich dabei verschiedene Systeme bewährt. So können die Karten, deren Inhalte besonders gut „sitzen“ markiert werden. Andere Karten rücken nach vorne und können inhaltlich ergänzt werden – wusste man die Lösung nur zum Teil, so kann dieser Teil ausradiert oder eingeklammert werden.
Ein besonders gutes System ist es jedoch, die Box in verschiedene Bereiche zu unterteilen. Im vorderen Bereich befinden sich die Karten, die täglich wiederholt werden. Die nächsten 4 Bereiche stehen für verschiedene Zeiteinheiten (z.B. wöchentliche Wiederholung, monatliche Wiederholung, ein Bereich, der nur zum Nachschlagen im „Notfall“ dienen soll, etc.). Wurden die Inhalte der „täglichen Abteilung“ mühelos wiederholt, wandern sie in die nächste Abteilung. Merkt man bei der wöchentlichen Wiederholung, dass noch Lücken bestehen, wird diese Karte wieder in die Abteilung zur täglichen Wiederholung aufgenommen – das System bleibt somit sehr durchlässig und extrem effektiv.
Digitale Karteikarten
Wer die Karten nicht von Hand beschriften möchte, findet online auch kostenlose Lernsoftware, die zum Teil sogar offline genutzt werden kann (z.B. Brainyoo, Cobocards). Teilweise gibt es bei den Anbietern sogar vorgefertigte Karten zu unterschiedlichen Inhalten.