Die Kosten und Finanzierung eines Fernstudiums
Ein Fernstudium ist eine gute Option, um sich beispielsweise privat weiterzubilden, ein neues Hobby zu erlernen einen Schulabschluss oder sogar ein Diplom nachzuholen. Allerdings fallen für ein Studium Kosten an, die beglichen werden müssen.
Um diesen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, hat man in der Regel mehrere Möglichkeiten, die auch diverse Förderungen mit einschließen.
- Anfallende Kosten bei einem Fernstudium und die Bezahlung der Gebühren
- Eine gute Option: die Eigen-Finanzierung
- Die Ermäßigungen der Fernschulen
- Finanzierungshilfe Arbeitgeber
- Finanzierung mithilfe von normalem BAföG und Schüler-BAföG
- Meister-BAföG: eine Hilfe für angehende „Meister“
- Der Studienkredit der Banken
- Eine „Kannleistung“: der Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit
- Weitere Finanzierungsmöglichkeiten
- Eine Finanzierung hat positive und negative Seiten
Anfallende Kosten bei einem Fernstudium und die Bezahlung der Gebühren
Die Kosten für ein Fernstudium fallen je nach Kurs beziehungsweise Studiengang unterschiedlich hoch aus. Generell kann jedoch davon ausgegangen werden, dass für ein Fernstudium, das mit einem Bachelor- oder Mastergrad abgeschlossen wird, mehr bezahlt werden muss, als für einen Fernkurs, der „nur“ dem eigenen Hobby dient. Bei den meisten Fernschulen können die Gebühren entweder als ein einmaliger Betrag oder in überschaubaren, monatlichen Raten beglichen werden. Allerdings kommen hier oftmals noch einige versteckte Kosten dazu. Hierbei kann es sich zum Beispiel um Materialien, Prüfungsgebühren, Reisekosten für eventuelle Präsenzseminare und Ähnliches handeln.
Tipp: Vor Vertragsabschluss bei dem jeweiligen Anbieter nachfragen, welche Kosten zusätzlich anfallen.
Eine gute Option: die Eigen-Finanzierung
Die einfachste Art der Bezahlung eines Fernstudiums ist die eigene Finanzierung. Ob diese durch einen gesparten, erarbeiteten oder geerbten Betrag erfolgt, spielt natürlich keine Rolle. Teilnehmer, die neben ihrem Beruf studieren und somit ein regelmäßiges Einkommen erzielen, nutzen ebenfalls gerne die Möglichkeit der eigenen Finanzierung, wenn auch oftmals in Form der monatlichen Ratenbezahlung.
Die Ermäßigungen der Fernschulen
Eine Möglichkeit, die Kosten eines Fernstudiums zu senken, sind die Ermäßigungen, die von vielen Fernschulen angeboten werden. Je nach Anbieter variieren diese jedoch, weshalb man sich hierüber bei der jeweiligen Fernschule informieren sollte. Zu den möglichen Ermäßigungen gehören unter anderem Rabatte für:
- „Wiederholungstäter“, die erneuten Studienteilnehmern gewährleistet werden
- Empfänger von Arbeitslosengeld/Hartz IV
- Schwerbehinderte
- Auszubildende
Finanzierungshilfe Arbeitgeber
Wer neben dem Beruf einen Fernkurs bei einer Fernschule absolviert, die der beruflichen Tätigkeit zugutekommt, der kann beispielsweise auch den Chef um eine Finanzspritze bitten. Damit dies geschieht, sollte man in einem vertraulichen Gespräch die Vorteile des Fernstudiums für das Unternehmen verdeutlichen. Mit etwas Glück willigt der Chef ein und bezahlt einen Teil oder sogar das komplette Fernstudium.
Tipp: Eine gute Vorbereitung kann hier viel ausmachen. Am besten schreibt man sich vorab mögliche negative Stichpunkte auf, die der Chef erwähnen könnte, und bereitet stichhaltige Gegenargumente vor.
Finanzierung mithilfe von normalem BAföG und Schüler-BAföG
Wer sich für einen akademischen Fernstudiengang interessiert und diesen an einer staatlich zugelassenen Hochschule absolviert, hat eine Chance auf BAföG. Denn hier ist eine Förderung durch das Bundesausbildungsförderungsgesetz möglich. Es sollte jedoch bedacht werden, dass die eine Hälfte des BAföG den Studenten als Zuschuss gewährt wird, während es sich bei der anderen Hälfte um ein Darlehen handelt. Das Darlehen muss innerhalb einer gewissen Zeit nach dem Studium wieder zurückbezahlt werden. Zudem muss es sich hier um ein Vollzeitstudium handeln und die diversen Voraussetzungen für BAföG müssen erfüllt sein. Dieses „normale“ BAföG wird oftmals mit dem Schüler-BAföG verwechselt, das auch Schüler einer Fernschule erhalten können. Wer mithilfe der Fernschule beispielsweise das Fernabitur absolviert oder sich für einen anderen Kurs entscheidet, der auf eine staatliche Externenprüfung zur Fachhochschulreife oder zum Realschulabschluss vorbereitet, hat eine Chance auf Schüler-BAföG. Vorteilhaft ist hier vor allem Folgendes:
- Schüler-BAföG muss der Fernstudent nicht zurückbezahlen, da es sich um einen 100prozentigen Zuschuss handelt
- Es wird unabhängig von den Eltern gewährt
Allerdings darf der Teilnehmer nicht mehr bei seinen Eltern wohnen, sondern muss eine eigene Wohnung vorweisen können.
Meister-BAföG: eine Hilfe für angehende „Meister“
Eine weitere mögliche Finanzierung stellt das Meister-BAföG dar. Hier werden Meisterkurse sowie ebenfalls Aufstiegsfortbildungen gefördert, die einem Meisterkurs ähnlich sind. Zu den Personen, die eine solche Förderung erhalten können, gehören Fachkräfte sowie Handwerker, die beispielsweise einen Kurs zum
- Betriebswirt
- Techniker
- Meister
- Fachkaufmann oder Ähnliches absolvieren möchten.
Das Meister-BAföG enthält zum Teil einen Zuschuss von 30,5 Prozent der anfallenden Lehrgangsgebühren. Hier ist keine Zurückzahlung notwendig. Der andere Teil besteht aus einem Darlehen, auf das Zinsen angerechnet werden und das zurückgezahlt werden muss. Allerdings kann man selbst entscheiden, ob das Darlehen angenommen oder abgelehnt wird.
Der Studienkredit der Banken
Eine weitere Möglichkeit, um einen akademischen Studiengang bei einer Fernschule zu finanzieren, ist ein Studienkredit. Die bekannteste Bank, die derartige Kredite zu günstigen Konditionen vergibt, ist die Kfw. Aber auch andere deutschen Banken, wie etwa die Sparkassen und Deutsche Banken bieten solche Kredite an.
Tipp: Hier sollte man vorab die Konditionen der diversen Banken untereinander vergleichen, da diese sich oftmals stark voneinander unterscheiden.
Eine „Kann-Leistung“: der Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit
Mithilfe von einem Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit ist es ebenfalls möglich, ein Fernstudium zu absolvieren. Allerdings muss der angehende Teilnehmer oftmals entweder drei Jahre Berufserfahrung oder eine abgeschlossene Ausbildung nachweisen können. Zudem muss bei der Teilnahme an einer Weiterbildung zumeist die Notwendigkeit bestehen, um entweder eine drohende Arbeitslosigkeit abzuwenden oder eine arbeitslose Person wieder in einen Beruf einzugliedern. Die Agentur für Arbeit muss einen solchen Gutschein jedoch nicht unbedingt ausstellen, da es sich hier um eine Kann-Leistung handelt.
Tipp: Vergibt die Agentur für Arbeit einen Bildungsgutschein, übernimmt sie damit in der Regel auch die Kosten für das Lehrmaterial, die Prüfungsgebühren und Ähnliches.
Weitere Finanzierungsmöglichkeiten
Zusätzlich gibt es noch einige weitere Finanzierungsmöglichkeiten, die bei Bedarf unter Umständen die Finanzierung erleichtern. Hierzu gehören unter anderem:
- Steuerliche Vorteile
- Stipendium durch eine Stiftung
- Aufstiegsstipendium (Sonderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Fortschritt, richtet sich an Berufserfahrene)
- Weiterbildungsstipendium (wird vom Bundesministerium für Bildung und Fortschritt vergeben, für weitere berufliche Qualifizierungen)
- Bildungsprämie (ebenfalls ein Programm des Bundesministeriums für Bildung und Fortschritt, das die individuelle berufliche Weiterbildung unterstützt)
- Verschiedene Förderungen einiger Bundesländer
- Förderungen für Soldaten und Zivis
Eine Finanzierung hat positive und negative Seiten
Somit stehen potenziellen Fernschülern vielfältige Möglichkeiten offen, mit denen sie die Kosten für Ihren Fernkurs beziehungsweise für das Fernstudium ganz oder teilweise decken können. Von der kompletten Eigenfinanzierung einmal abgesehen, ergeben sich hier oftmals einige Vor- und Nachteile:
Pro | Kontra |
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Natürlich variieren die Vor- und Nachteile einer Förderung beim Fernstudium je nachdem, welcher Kurs beziehungsweise Studiengang belegt wurde.