Die richtige Fernschule finden

Wer sich für die Teilnahme an einem Fernkurs oder einem Fernstudium interessiert, der steht zunächst vor der sprichwörtlichen Qual der Wahl. Denn es gibt eine große Anzahl an Fernschulen, sodass man sich fragt, welche davon die richtige für einen selbst ist.Student

Um hier zu einer passenden Entscheidung zu gelangen, sollten vorab einige wichtige Faktoren bedacht werden.

  1. Sind kleinere Fernschulen schlechter als größere?
  2. Entscheidungshilfe Kostenfaktor
  3. Die Qualität der Fernschulen
  4. Ein Blick auf die Seriosität der Fernschulen
  5. Sind Fördermöglichkeiten vorhanden?
  6. Wichtig: Eigene Prioritäten setzen und beachten
  7. Auf mehreren Wegen informieren

Sind kleinere Fernschulen schlechter als größere?

Wer einen Fernkurs oder ein Fernstudium absolvieren möchte, der wird schnell feststellen, dass es inzwischen sehr viele große, bekannte Fernschulen gibt. Dennoch empfiehlt es sich, hier nicht komplett von den kleineren Anbietern abzusehen. Denn diese müssen nicht zwangsläufig schlechter sein als Ihre „großen Verwandten“. Oftmals verhält es sich so, dass die kleineren Fernschulen sich auf Nischenbereiche konzentrieren. Diese können beispielsweise im Qualitätsmanagement, in der Touristik oder auch in einer schreibenden Tätigkeit liegen. Somit kann es sich durchaus lohnen, sich ebenfalls das Angebot von diesen Anbietern genauer anzusehen.

Entscheidungshilfe Kostenfaktor

Bei der Suche nach einer geeigneten Fernschule darf natürlich auch der Kostenfaktor nicht außer Acht gelassen werden. Hier gilt es, genau zu vergleichen, denn es Mathegibt durchaus deutliche Preisunterschiede bei den diversen Anbietern und das für genau denselben Kurs beziehungsweise dasselbe Studium. Dabei hat man in der Regel die Wahl, ob der komplette Beitrag auf einmal oder in monatlichen Raten gezahlt werden kann. Dementsprechend müssen die anfallenden Kosten genau verglichen werden, um nicht versehentlich bei einem teureren Anbieter den Kurs oder das Studium zu belegen.

Tipp: Bei den meisten Anbietern kann kostenloses Infomaterial angefordert werden. Dieses enthält in der Regel auch eine Preisliste. Es müssen nur die infrage kommenden Fernschulen kontaktiert werden und schon ist es möglich, die Kosten miteinander zu vergleichen.

Die Qualität der Fernschulen

Natürlich ist es vor Abschluss eines Fernlehrganges schwer, etwas über dessen Qualität zu sagen, denn in der Regel ist das erst nach Beendigung des Kurses möglich. Doch es gibt dennoch einige Faktoren, mit deren Hilfe Rückschlüsse auf die Qualität der jeweiligen Fernschule getroffen werden können. So kann man beispielsweise die Studieninhalte untereinander vergleichen. Diese sind in dem kostenlosen Infomaterial, das die Fernschulen jedem Interessierten gerne zuschicken, ersichtlich. Mittlerweile besteht auch die Möglichkeit, sich die Erfahrungsberichte von früheren Fernschülern im Internet durchzulesen. Für eine hohe Qualität können jedoch auch noch andere Faktoren sprechen, wie etwa die:

  • Möglichkeit, das Studium jederzeit zu beginnen
  • Angabe der jeweils vorgesehenen Regelstudienzeit
  • Option, das Studium kostenlos zu unterbrechen beziehungsweise zu strecken
  • Häufige Prüfungstermine
  • Verschiedene Termine für Präsentveranstaltungen
  • Kostenloser Probemonat
  • Eindeutiger Ansprechpartner

Ein Blick auf die Seriosität der Fernschulen

Auf keinen Fall außer Acht lassen sollte man jedoch die Seriosität der auserwählten Fernschule. Hierbei können die verschiedenen Qualitätssiegel eine sehr gute Hilfe sein. Fernhochschulen, die in Ihrem Angebot Master- und Bachelorstudiengänge aufweisen, benötigen eine staatliche Anerkennung. Diese wird durch den deutschen Akkreditierungsrat vergeben. Die staatliche Anerkennung stellt sicher, dass das Niveau der jeweiligen Studiengänge sowie das der Prüfungen tatsächlich dem der staatlichen Präsenzhochschulen gleich kommt. Zuständig hierfür sind unterschiedliche Institutionen, wie etwa die FIBAA, die „Foundation for International Business Administration Accreditation“. Für die staatliche Anerkennung verantwortlich ist jedoch das Bildungsministerium des betreffendenBücher Bundeslandes. Doch es können auch Fernkurse belegt werden, die nicht öffentlich-rechtlich organisiert sind. In diesen Fällen kommt dann das FernUSG, das „Gesetz zum Schutz der Teilnehmer am Fernunterricht“ zum Einsatz. In diesem Gesetz steht zum Beispiel, dass innerhalb von Deutschland keine Fernlehrgänge beworben oder vertrieben werden dürfen. Dabei muss jedoch bedacht werden, dass dementsprechende Fernkurse ohne eine angebotene Betreuung keine Zulassung der ZFU, der staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht, benötigen. Dieser muss jedoch nicht zwangsläufig auf eine mangelnde Qualität hinweisen, dennoch ist es ratsam, sich bei derartigen Angeboten beziehungsweise Kursen genau zu informieren.

Sind Fördermöglichkeiten vorhanden?

Ein weiterer wichtiger Faktor für viele Studierende an Fernschulen ist die Option, diverse Fördermöglichkeiten in Anspruch zu nehmen. So ist es zum Beispiel bei vielen Anbietern beziehungsweise Fernlehrgängen machbar, einen Bildungsgutschein der Agentur zur Arbeit einzureichen. Ebenso kann oftmals BAföG beantragt oder ein Studienkredit in Anspruch genommen werden. Wer das Studium neben seinem Vollzeitjob ausübt, kann unter Umständen bei seinem Vorgesetzten nachfragen, ob das Unternehmen einen Teil der anfallenden Kosten übernimmt. Diese sollte man jedoch nur dann in Erwägung ziehen, wenn der Fernkurs dazu dient, um sich innerhalb der Firma eine Karriere aufzubauen oder um den bisherigen Job noch besser ausüben zu können. Hat der ausgewählte Fernlehrgang jedoch nichts mit der bisherigen Tätigkeit zu tun, ist es ratsamer, den Chef hierüber nicht in Kenntnis zu setzen. Dieser kommt sonst wahrscheinlich nur auf die Idee, dass man nicht mehr lange in der Firma bleibt.

Tipp: Die meisten Fernschulen geben gerne Auskunft über etwaige Fördermöglichkeiten. Nachfragen kann sich somit wirklich lohnen.

Wichtig: Eigene Prioritäten setzen und beachten

Neben den Faktoren, die für den jeweiligen Anbieter sprechen, sollten bei der Wahl der geeigneten Fernschule jedoch auch eigene Prioritäten gesetzt werden. Hier kommt es beispielsweise auch auf die derzeitige Lebenslage, die finanziellen Möglichkeiten sowie die Notwendigkeit eines Fernkurses oder Fernstudiums an. Dazu gehört auch, dass man sich darüber im Klaren ist, welcher Abschluss angestrebt wird. So kann es beispielsweise der Fall sein, dass einem Teilnehmer ein bestimmter Kurs mit einem abschließenden Zeugnis der Fernschule genügt, während ein anderer ein Fernstudium mit einem Bachelorgrad abschließen möchte. Dabei bringt jede Abschlussart ihre Vor- und Nachteile mit.

Nicht-akademischer Abschluss, wie etwa das Zeugnis eines Anbieters

Pro Kontra
  • relativ kurze Lehrgangsdauer, dementsprechend geringere Kosten
  • Erlernen von fundierten Kenntnissen
  • oftmals hilfreich im Job, bei der Selbstständigkeit, u.ä.
  • keine anerkannte Ausbildung
  • im Berufsleben nicht immer hilfreich

Akademischer Abschluss, wie etwa ein Master- oder Bachelorgrad

Pro Kontra
  • Erlernen der gleichen Kenntnisse wie an einer Präsenzuniversität
  • Erreichen eines akademischen Grades
  • Sehr hilfreich im Berufsleben
  • lange Studiendauer, dementsprechend hohe Kosten
  • oftmals sehr schwieriger Lernstoff

Auf mehreren Wegen informieren

Wichtig ist es jedoch, sich immer auf mehreren Ebenen über die betreffende Fernschule zu informieren. Dabei sollte jedoch bedacht werden, dass die Informationen, die direkt von dem betreffenden Anbieter stammen, oftmals eine Art Eigenwerbung sind. Aufgrund dessen empfiehlt es sich, diese lediglich eingeschränkt zu betrachten. Neutraler berichten dagegen unter anderem Medien oder auch frühere Teilnehmer. Zusätzlich findet man im Internet immer einmal wieder diverse Berichte über die verschiedenen Fernschulen. Nach eingehenden Erkundigungen, dem Vergleichen verschiedener Angebote und unter Berücksichtigung der eigenen Prioritäten beziehungsweise Notwendigkeiten, fällt die Auswahl für eine bestimmte Fernschule sicherlich um einiges leichter. Das nimmt zwar in der Regel etwas Zeit in Anspruch aber diese Investition lohnt sich. Schließlich geht es hier um die eigene Zukunft und ist die Wahl für eine Fernschule beziehungsweise einem Fernkurs oder einem Fernstudium erst einmal getroffen, dann hat man sich festgelegt.

Tipp: Viele Fernschulen bieten einen kostenlosen Probemonat an, sodass ein „hineinschnuppern“ in den jeweiligen Studiengang möglich ist.