Mündliche Prüfungen in Hagen – Erfahrungsberichte

Im Rahmen des B.A. Politik- und Verwaltungswissenschaft sind an der Fernuni verpflichtend zwei mündliche Prüfungen abzulegen. Bei diesen zwei mündlichen Prüfungen habe ich es während meines Studiums auch belassen. Hier die Erfahrungsberichte dazu.

Prüfung zum Modul 2.7

Ich machte mich am 20. März 2012 mit dem Zug auf den Weg nach Hagen. Angekommen am Hagener Hauptbahnhof stieg ich in den Stadtbus um, der etwa 20 Minuten zur Haltestelle „FernUniversität“ benötigte. Es stiegen noch vier oder fünf andere Leute an derselben Haltestelle aus, offensichtlich auch StudentInnen.

FernUni Hagen BaustelleIm Vergleich zu meinem ersten Besuch Ende 2010 war diesmal richtig viel los auf dem Campus. Hier Studis, da Profs, dazu der ein oder andere Bauarbeiter. Die neuen Gebäude für die KSW-Fakultät waren noch nicht komplett fertig und daher von einem Bauzaun umgeben. Auch am Verwaltungsgebäude hatte sich einiges getan: Es erstrahlte in neuem Glanz und sah nicht mehr so nach 70ern oder 80ern aus. Auch hier wurde aber noch gearbeitet. Einige wagemutige Gerüstbauer sorgten für geschäftiges Treiben.

Wie dem auch sei… Um 13:45 Uhr ging ich ins Eugen-Schmalenbach-Gebäude und fand nach einem kurzen Treppenaufstieg das Büro von Prof. Holtkamp. An der Tür hing ein großes Schild mit der Aufschrift „Prüfung“. Ich wartete und um etwa 13:58 Uhr kam der Prof den Gang entlangmarschiert. Er besorgte sich noch einen Kaffee, holte den wissenschaftlichen Mitarbeiter (Beisitzer der Prüfung) und dann ging es los.

Ich sollte mein Thesenpapier zur Hand nehmen und wir gingen die Thesen einzeln durch. Mir wurde relativ zügig klar, dass hier kein Blumentopf für mich zu gewinnen war. Als (sowieso recht ruhiger) Student die Argumente eines Profs zu widerlegen… wie sollte ich das anstellen. Dazu wies er noch darauf hin, dass der Autor der beiden Bücher, aus denen ich die meisten Thesen hatte, bei einer für meine Argumentation wichtigen Studie methodisch fragwürdig gearbeitet hatte. Das wusste ich nicht. Auch die Argumente, die Prof. Holtkamp zu meinen weiteren Thesen anbrachte, erschienen mir durchweg plausibel und nachvollziehbar. Ich hätte meine Thesen verteidigen müssen, aber irgendwie hat das nicht wirklich funktioniert.

Im Anschluss – es war etwa eine halbe Stunde vergangen – wurde ich noch zu den Kursen „Vereine“ und „Politik in Organisationen“ befragt. Das lief ziemlich glatt.

Um 14:40 Uhr wurde ich hinausgebeten und etwa zwei Minuten später wieder herein. „Aus unserer Sicht ist die Prüfung nicht so gut verlaufen“, sagte Herr Prof. Holtkamp. Puh, war ich jetzt durchgefallen? Er fuhr fort: „Sie haben eine 3,7.“ Freude kam nicht wirklich auf, aber ich war doch erleichtert, dass ich bestanden hatte. Es wurde kritisiert, dass ich zu ruhig war, zu wenig gesagt hatte. Man konnte zwar merken, dass ich die Kurse gelernt und auch verstanden hatte, so der Prof, aber vor allem bei den Thesen hätte ich mehr sagen und mehr verteidigen müssen.

Alles in allem war die Prüfungssituation aber angenehm und die Prüfung fair. Man sollte aber schon eine große Portion Selbstvertrauen mitbringen. Wenn man das tut, ist sicher auch eine 1,0 möglich.

Prüfung zum Modul 3.4 (S4)

FernUni ESGAm 23. Januar 2013 war es erneut so weit: mündliche Prüfung. Trotz Schnee- und Eismalheurs kam ich mit Bus und Bahn rechtzeitig an der FernUni an, um die letzte „normale“ Prüfung meines BA-Studiums abzulegen. Im Modul S4 hatte ich mich für das Schwerpunktthema „Der Arbeitskraftunternehmer“ entschieden und sollte Herrn Dr. Matys und einem Beisitzer nun dieses Thema anhand eines vorher von mir ausgearbeiteten Papiers erläutern und anschließend noch die ein oder andere Frage beantworten. Das lief soweit ganz gut und nach 30 Minuten musste ich den Raum verlassen.

Weitere fünf Minuten später wurde ich wieder hereingebeten und bekam meine Note: 3,3. Für eine mündliche Prüfung ist das in Ordnung, auch wenn mir einer der Kritikpunkte – ich hätte hin und wieder zu lange überlegt – nicht wirklich einleuchtet. Die Atmosphäre war auch hier absolut toll.

Hier schreibt Florian

Mein Name ist Florian, ich bin 27 Jahre alt und wohne in Bayern. Nachdem ich das Gymnasium nach der 9. Klasse mit dem Hauptschulabschluss verlassen hatte, habe ich über einen Fernkurs beim ILS den Realschulabschluss nachgeholt. Danach besuchte ich die Fachoberschule, machte die Fachhochschulreife und begann schon während des letzten Halbjahres mit dem Studium der Politik- und Verwaltungswissenschaft an der FernUni Hagen. Das Studium habe ich 2013 als Bachelor of Arts abgeschlossen. Derzeit studiere ich den Master-Studiengang Europäische Moderne: Geschichte und Literatur; ebenfalls an der FernUni.

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